Mare Nostrum

Mare Nostrum
2015, Installation, Holzfundstück, L: 3,60m, Handy, das ein Video abspielt

Das Holzstück, das bei einem Sturm aus einem Baum herausgedreht, herausgerissen wurde, zeigt eine große Zerstörungskraft. Es erinnert an eine zerschmetterte Bootsplanke, die am Strand angespült sein kann. Es liegt nicht ebenerdig, sondern auf einem Sockel (einem Bildhauerbock). Einerseits um von dem Gedanken einer Inszenierung wegzukommen, und um deutlich zu machen, es ist ein Kunstgegenstand. Das Motiv der Aufbahrung klingt an. Daneben läuft auf einem Handy ein Video, eine Strandaufnahme, die stetig wiederkehrende Brandung, ein sehr weit entfernter Horizont, irgendwann laufen zwei Menschen, von denen nur die Beine zu sehen sind, durchs Bild; das Leben geht weiter , einige bleiben auf der Strecke…
Meine erste Idee war das Video in der Ausstellung per Beamer groß zu projizieren. Anfang 2015 wurde das Elend der Flüchtlinge so dramatisch, dass ich von einer großen Projektion absah. Ein Handy, Alltagsgegenstand, Nachrichtenübermittler, in Afrika wohl auch Übermittler der Nachrichten von Menschen, die es ‚geschafft‘ haben, Hoffnungsträger und Unheilsbote, schien mir angemessener.